Wandervorschlag Nr. 80

VON RATHAUS ZU RATHAUS
VON TEMPELHOF NACH ZEHLENDORF

Streckenlänge ca. 18 Kilometer


In Fortsetzung unserer Wanderungen von Rathaus zu Rathaus wollen wir diesmal die Wanderung am Rathaus Tempelhof beginnen.

Tempelhof bildet seit der Bezirksfusion zusammen mit Schöneberg einen Bezirk. In der Grünanlage gegenüber dem Rathaus, dem Alten Park befand sich das zentrale Kloster der Tempelherren, die hier im 12. Jahrhundert die erste Siedlung gründeten und mit ihren damals moderneren Bearbeitungsmethoden das lehmreiche und sumpfige Gebiet des Teltow erst urbar machten. Zu ihrem Gebiet gehörten noch weitere Neugründungen wie die Dörfer Mariendorf und Marienfelde, Lichterfelde, Lichtenrade und Lichtenberg. Viele dieser ehemaligen Dörfer gehören mit den sie umgebenden Neubausiedlungen auch heute zum Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Von der ehemaligen Klosteranlage, dem Tempelhof, steht heute nur noch die Kirche. Alle anderen Gebäude sind bald nach der Auflösung des Ordens verfallen.

Sie gehen durch den Alten Park, an der Kirche vorbei in den kleinen Park und folgen der Grünanlage weiter in den Bosepark. Hinter der Manteuffelstraße folgen Sie weiter der Bosestraße bis zum Rothariweg, durch den Sie links bis zum Ende gehen. Nur wenige Meter sind es rechts bis zum Alboinplatz, den Sie nun überqueren. Er wurde um einen aus der Eiszeit stammenden Pfuhl herum angelegt. Achten Sie auf den vollständig aus Mauerwerk gefertigten Stier, ein wohl einmaliges Kunstwerk. Hier verlassen Sie den Platz und gehen durch die Alboinstraße zur Arnulfstraße. Gegenüber ist ein schmalerDurchgang auf dem Sie zum Gerdsmeyerweg und zur Marienhöhe hinauf kommen. Die Marienhöhe ist ein Teil der früheren Rauen Berge. Nach dem Krieg wurde auch hier, wie auch bei dem benachbarten Insulaner Trümmerschutt aufgeschüttet. Es gibt nun mehrere Wege nach oben. Leider ist die Sicht von dort nicht mehr so gut. Um herunter zu kommen gehen Sie links am trigonometrischen Punkt vorbei, den nächsten Weg links, dann gleich wieder rechts und links die langgezogene Treppe hinunter. So kommen Sie an die Kreuzung Attilastraße und Gersdorfstraße. Nun gehen Sie durch die Gersdorfstraße zum Teltowkanal und folgen dem Kanal weiter bis zur Kaiser-Wilhelm-Straße. Der Teltowkanal wurde um 1900 vom Kreis Teltow zur Entlastung der Spree, zur Entwässerung der heute südlichen Berliner Bezirke und zur Ansiedlung von Industrie gebaut. An der Kaiser-Wilhelm-Straße müssen Sie auf die linke Seite des Kanals wechseln, gehen ein kurzes Stück am Ufer entlang und dann durch die Gernsheimer Straße zum Edenkobener Weg. Hier kommen Sie unter der Bahn hindurch und bald darauf zum Edenkobener Steg, auf dem Sie wieder auf die rechte Seite des Kanals wechseln.


Sie haben inzwischen den zu Steglitz - Zehlendorf gehörenden Ortsteil Lankwitz erreicht. Beide ehemaligen Bezirke setzen sich aus mehreren einst zum Kreis Teltow gehörenden Gemeinden zusammen. Der gesamte Bezirk reicht nun von hier bis an die Havel heran. Er hat einen gutbürgerlichen Charakter und schließt auch die Villenviertel von Dahlem mit ein. Sie folgen nun dem rechten Ufer des Kanals. Hinter der Birkbuschstraße fließt rechts die Bäke zu, deren Bett der Kanal im weiteren Verlauf nutzt. An der Bäkestraße können Sie kurz auf das andere Ufer wechseln, um am Lilienthaldenkmal vorbei zu gehen, müssen aber an der nächsten Brücke wieder auf das rechte Ufer zurück (8.0 km). Otto Lilienthal wohnte hier in Lichterfelde, den Ortsteil, in dem wir uns nun befinden. Er hat hier auch am Karpfenteich seine ersten Flugversuche gemacht.


Weiter geht es am Kanal entlang. Gegenüber sieht man bald die Kirche von Teltow, der einstigen Kreisstadt, die heute eine aufstrebende Industriestadt ist. Inzwischen ist auch der ehemalige Bezirk Zehlendorf erreicht. Der Weg endet an der Teltowwerft, Standort und Reparaturwerft der Stern-und Kreisschifffahrt (14.0 km).

Sie müssen die Werft umgehen und kommen an den Buschgraben, der hier die Berliner Stadtgrenze bildet. Folgen Sie dabei dem asphaltierten ehemaligen Grenzweg, der hier parallel zum Buschgraben verläuft. Kurz vor der Machnower Straße verlassen Sie den asphaltierten Weg und gehen auf einem schmalen Fußweg weiter. Er setzt sich auf der anderen Seite fort. Sie kommen an eine weite offene Fläche. Halten Sie sich links am Waldrand. So kommen Sie wieder an den Buschgraben dem Sie weiter folgen.

Auf dem letzten Streckenteil ist er verrohrt. Geradeaus erreichen Sie die Trasse der ehemaligen Stammbahn. Dies war die Strecke der 1837 als zweite in Deutschland eröffneten Bahnlinie von Potsdam über Zehlendorf nach Berlin. Der Bahntrasse folgen Sie rechts bis zum Ende, gehen dann links zur Königsstraße, auf der Sie die Bahn unterqueren können und folgen ihr bis zum Ende. Rechts ist das Rathaus Zehlendorf (18.0 km). Der Bahnhof Zehlendorf ist nicht weit vom Rathaus entfernt.