Herbsttage auf dem Darß
vom 25. - 28. September 2004 Bericht von Gitta Weinberg

Am Samstagmorgen fahren wir vom Bahnhof Zoo über Rostock nach Ribnitz-Damgarten, wo uns Herr Pfingsten abholt. Mit
2 Kleinbussen geht es über Wustrow und Ahrenshoop mach Prerow in die Pension "Linde", dort begrüßt der Wirt seine Gäste noch persönlich.

Dann ein erstes Treffen. Herr Pfingsten verteilt Informationsmaterial und stellt sich vor. Er sit Veranstalter für Natur-Reisen, hat großes Fachwissen über die Vogelwelt, die Natur im Allgemeinen und die Region im besonderen.

In Prerow gibt es seit 100 Jahren Tourismus und es wird Wert darauf gelegt, den dörflich-ländlichen Charakter zu erhalten. Bei einem ersten Spaziergang durch den Ort erfahren wir, dass die Traufhöhe der neugebauten Häuser, von denen es viel gibt, immer unter der Baumgrenze zu liegen hat. Wir sahen die typischen bunt bemalten Holztüren, deren Motive oft Blumen und Sonne sind. Wir hören, dassder ganze ort auf Dünensand liegt und der Darß seit 1990 schon ein Bestandteil des Nationalparks "Vorpommersche Boddenlandschaft" ist. Ein Gebiet mit viel Wals, Feuchtgebieten, Strandseen, den Dünengebieten und natürlich viel Meer.

Nun aber raus auf die alte Seebrücke. Da der Tag sich neigt, sieht man das Leuchtfeuer am Dornbusch auf Hiddensee und kann auch noch in der Ferne die dänische Insel Mon ausmachen. Über den Strand geht es zur "Blockhütte Nr. 1" in der uns ein kräftiges Wildgoulasch serviert wird, das allen gut schmeckt. Um 19:30 Uher geht es "heimwärts" einmal ganz anders, nämlich durch den dunklen Wald. Wir versuchen es ohne Taschenlampe und ganz still, so dass nur die Waldgeräusche zu hören sind, nur das Blätterrauschen und ganz von Ferne dann Hirsche.

Am Sonntagmorgen trifft es den ersten Teil der Gruppe "hart", um 6:00 Uhr Abfahrt zur Kranichbeobachtung. Es sind leider keine guten Wetterbedingungen und somit keine gute Sicht. Dafür schmeckt danach das Frühstück um so besser.

Mit einem Lunchpaket versehen treffen wir uns um 9:00 Uhr mit Herrn Pfingsten und Herrn Wolf. Der ist Darßer Urgestein, war einmal Leuchtturmwärter in Darßer Ort und führt heute Gruppen durch den herrlichen alten Wald und über den Weststrand. Er läuft mit vielen Erläuterungen mit uns einen Weg durch regelrechten Urwald. Es ist schon eine ganze Weile Meeresrauschen zu hören. Dann geht der Wald in weißen Dünensand über. Zu beiden Seiten stehen "Windflüchter", Bäume, die der ständige Westwind in bizarrer

Form Richtung Land biegt. Man hört tosende Brandung, sieht Naturstrand und darüber blauen Himmel mit weißen Wolken; Postkartenidylle zur Wahrheit geworden.

Am Strand erfahren wir einiges über die Steine, über Zucker- und Blasentang, der essbar ist, was auch gleich getestet wird. Dann aber doch etwas Deftiges, also Picknick am Strand, auf den Resten einer alten umgestürzten Eiche, auf denen wir es uns bequem machen. Danach gehen wir über die Düne, durch hohes Schilf zum Teebrennersee, was nur in Begleitung möglich ist, da es sonst der Dünenschutz verbietet. Herr Wolf weist uns darauf hin, dass der mit ihm durchwanderte Naturwald, der also nicht angepflanzt ist, auf Strandsand steht. Auf Dünen, über denen nur eine dünne Humusschicht liegt, die den teilweise 200 Jahre alten Bäumen das Leben ermöglicht.

Dann geht es über den Strand weiter zum Leuchtturm Darßer Ort. Einige besteigen ihn und haben eine tolle Aussicht. Andere besuchen das kleine Museum. Um 14:30 Uhr fahren wir mit einer Pferdekutsche zurück nach Prerow, wo wir etwas Freizeit haben, die viele in die urgemütliche "Teestube" führt. Um 19:00 Uhr gibt es zum Abschluss dieses erlebnisreichen Tages ein schmackhaftes "Darßer- Fischessen".

Am Montagmorgen um 6:00 Uhr startet die zweite Gruppe zur Kranichbeobachtung und hat mehr Glück. Zuerst Stille, die Ferngläser raus, nichts, warten, zaghaftes Morgenlicht, die ersten Kraniche regen sich. Sie strecken sich, recken ihre Flügel, gehen vereinzelt in die Luft, dann rauscht der ganze Swarm davon. - Ein besonderes Erlebnis!


Nach dem Frühstück