eine Wanderung aus unserer Serie:

Ehemalige Dörfer in der Großstadt Berlin
Karow - Buch
vom 29. Juni 2003 Bericht von Ralf Bernstein

Wegen einer Entzündung die sie sich bei der letzten Wanderfahrt zugezogen hatte, lag Frau Mauer, die diese Wanderung eigentlich führen wollte, im Krankenhaus. Frau Edith Leitmeier hat sich dann bereit gefunden, die Führung zu übernehmen. Es war ein schöner Sommertag, als wir uns am S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf trafen. Bald hatten wir die Bahnanlagen verlassen und gingen durch Kleingartengelände zum Städtischen Friedhof Heinersdorf. Dort befinden sich Gräber von Gefallenen, die in den letzten Kriegstagen , die Russen noch aufhalten wollten. Weiter ging es zur Kirche von Heinersdorf. Pfarrer Kaeler zeigte uns die Kirche und ermöglichte sogar eine Turmbesichtigung. Leider hatte man von oben keinen Blick auf die Umgebung. Heinersdorf wurde um 1300 erstmals urkundlich erwähnt, als es Zum Besitz des Heilig-Geist-Spitals in Berlin kam. Dann wechselte mehrfach der Besitzer. Leider ist nur noch wenig vom alten Ortskern erhalten geblieben. Neben der Kirche steht noch das alte Spritzenhaus von 1750 und gegenüber das stark renovierungsbedürftige Wohnhaus eines Pferdehändlers aus dem Jahre 1780.

Wieder durch eine Kleingartenanlage, in der gerade ein Fest gefeiert wurde und dann über die große Seestraße kamen wir zum Weißen See. Auf der Treppe zum Amtsgericht wurden dabei einige Fotos gemacht.

Auch der Ort Weißensee kam um 1300 zum Heilig- Geist-Spital in Berlin. Er befand sich am östlichen Seeufer. Im 19. Jahrhundert entstand dann ein Neubaugebiet im Südwesten des Sees als eigenständiges Viertel. Als Verbindung wurde Anfang des 20. Jahr-hundert des Municipalviertel, eine Art Bürgerforum um den Kreuzpfuhl errichtet. Geplant und durchgeführt wurde diese da-mals sehr große Aufmerksamkeit erringende Anlage von dem Gemeindebaurat Karl James Bühring. Unsere Wanderung führte vom Weißen See zum Holländerhof an der Woelk-Promenade, zum Municipalviertel und über die Tasso-Straße zum Antonplatz, wo sie dann beendet wurde.

Abschließend möchte ich mich noch bei Frau Leitmeier bedanken, die uns auf dieser schönen Wanderung geführt hat. Ich wünsche mir, dass wir unter ihrer Führung noch viele Wanderungen machen können.